Als Wildnisschule verstehen wir uns als Brückenbauer zwischen Mensch, Kultur und Natur. Unsere Arbeit basiert auf den Säulen der Wildnis-, Natur-, Erlebnis- und Waldpädagogik. Unser Ziel ist es, nachweislich einen positiven Beitrag zum Schutz, zur Artenvielfalt und zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Ökosystem zu leisten.
Unsere Kurse vermitteln mehr als nur Fertigkeiten – sie fördern eine tief verwurzelte Haltung des Respekts und der Nachhaltigkeit. Wir zeigen, wie sich unsere Bildung positiv auf die Teilnehmer, die Flora und Fauna sowie das lokale Wildtiermanagement auswirkt.
1. Ganzheitliche Bildung: Zirkuläres Handwerk und Ökologische Kompetenz
Unsere Programme sind darauf ausgelegt, die Teilnehmer zu gestaltungsfähigen Akteuren der Nachhaltigkeit zu machen (BNE-Prinzip). Dies gelingt durch die Integration von Wissen und Handwerk, wobei wir konsequent auf lokale, zirkuläre Materialwirtschaft setzen:
Wildpflanzen, Pilze & Bäume
Wir schaffen ein fundiertes Verständnis für die Ökosystemleistungen von Pflanzen und Pilzen (z.B. Mykorrhiza). Die Kurse schärfen die Wahrnehmung für lokale Biodiversität und fördern die Wertschätzung gegenüber der Umweltleistung des Waldes.
Historische & Zirkuläre Handwerke
Durch die Arbeit mit hiesigen Naturmaterialien (Korbflechten, Messerbau, Feuersteinbearbeitung, Tongewinnung und -brand) lehren wir zirkuläre Materialwirtschaft in der Praxis. Die Teilnehmer erfahren, wie man langlebige Objekte mit minimalem ökologischen Fußabdruck schafft.
Ethische Verwertung (Gerben)
In unserem Gerbhandwerk zeigen wir, wie man Tierfelle aus regionaler Jagd chemiefrei und vollständig verwertet (Zero-Waste-Ansatz). Dies vermittelt einen tiefen Respekt vor dem gesamten Kreislauf und der Ressource Tier.
2. Wald-, Wildnispädagogik als Schlüssel zur Verhaltensänderung
Unsere Didaktik ist wissenschaftlich fundiert und zielt darauf ab, dauerhaftes, umweltgerechtes Verhalten zu verankern.
Fundamentale Kompetenz: Die Waldpädagogik erhöht die Sach- und Handlungskompetenz der Teilnehmenden in Bezug auf den Waldschutz signifikant. Die durch Achtsamkeitsübungen gestärkte „Nature Relatedness“ führt direkt zu einem umweltfreundlicheren Verhalten im Alltag. [Vgl. Forschungen zur Umweltkompetenz und Naturverbundenheit (NR)]
3. Verankerung in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Als anerkannter außerschulischer Bildungsträger verfolgt unsere Wildnisschule die Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und trägt zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei:
UN-Ziel (SDG)
SDG 4 (Hochwertige Bildung)
Ganzheitliche Natur-, Erlebnis- und Waldpädagogik zur Förderung der Gestaltungskompetenz.
SDG 12 (Nachhaltiger Konsum)
Umsetzung des Zero-Waste-Prinzips durch ethisches Gerben und zirkuläre Nutzung regionaler Materialien.
SDG 15 / 13 (Leben an Land / Klimaschutz)
Praktische Waldpädagogik zur Stärkung der lokalen Biodiversität und des Verständnisses für Ökosystemleistungen.
SDG 17 (Partnerschaften)
Enge Kooperation mit regionalen Jägern und Forstakteuren für ein ganzheitliches Ökosystem-Management.
SDG 3 (Gesundheit & Wohlergehen)
Nutzung der Natur als primäre Ressource zur Stressreduktion und Förderung der psychischen Resilienz durch erdphilosophische Ansätze.
4. Verantwortliche Nutzung und Koexistenz mit dem Wild
Wir pflegen einen verantwortungsvollen Ansatz, der die Bedürfnisse des Wildes, des Waldes und der Bildung in Einklang bringt.
Achtsamkeit statt Lärm (Wildtier-Habituierung): Unsere Teilnehmer werden in Achtsamkeit und leiser Bewegung geschult. Die Wildtierökologie bestätigt, dass regelmäßige, berechenbare menschliche Anwesenheit, die sich durch Ruhe auszeichnet, die Habituierung der Tiere fördert, anstatt sie in chronischen Stress zu versetzen.
Wissenschaftlicher Beleg: Studien zur Wildtier-Ökologie zeigen, dass Wildtiere lernen können, sich an die kalkulierbare und ruhige Anwesenheit des Menschen zu gewöhnen, wenn dieser auf festen Wegen und Routen bleibt.
Praxis-Beleg: Unsere Beobachtungen zeigen, dass unsere Kursteilnehmer frühmorgens regelmäßig und ungestört Rehwild auf den offenen Wiesen beobachten können – ein starkes Indiz für die Wirksamkeit unserer achtsamen Präsenz.
Partnerschaftliches Wildtiermanagement: Wir fördern das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge des Wildtiermanagements – von der Notwendigkeit der Wildregulierung für einen klimaresistenten Waldumbau bis hin zur Verwertung der Wildressource. Wir positionieren uns als Partner der lokalen Forst- und Jagdakteure, um ein ganzheitliches Ökosystem-Management zu unterstützen.
Fazit: Bildung für eine gesunde Zukunft
Unsere Wildnisschule ist ein Ort der Begegnung, der nicht nur Wissen, sondern eine tiefe, achtsame Haltung vermittelt. Wir sind überzeugt: Nur wer die Natur durch eigenes Erleben schätzt, wird sie auch langfristig schützen. Indem wir Menschen zu bewussten Beobachtern und verantwortungsvollen Gestaltern ausbilden, leisten wir einen nachweislich positiven Beitrag zum Schutz und zur Resilienz des Ökosystems Odenwald.




